NEUE YOUNG URBAN ZONE FÜR DEN WEDDING – JETZT!
Veranstaltung: 1. MV 2022 der Grünen Jugend Berlin Mitte
Antragsteller*in: Robin, Kathi, Luca
Status: Beschlossen am 24.02.2022
Ganze 58 Prozent der Verkehrsflächen in der Hauptstadt sind für Autos
reserviert, 19 Prozent davon für parkende Fahrzeuge. Dabei werden in Berlin
gerade mal 28 Prozent der Wege mit dem Auto zurückgelegt.
Jugendplätze, Skateparks und Freiräume für junge Menschen im Wedding gibt es
hingegen viel zu wenige. Die nächste öffentliche Wand für legale Graffiti-
Flächen, ein vor PKWs geschützter Ort zum Skaten mit Kanten (Curbs), Geländer
(Rails) oder Skaterampen finden sich im Wedding und im Süden Reinickendorfs in
kurzer Nähe so schnell keine.
In der Ungarnstraße gibt es einen Jugendsportclub und ein Fußballfeld.
Gleichzeitig gibt es eine große versiegelte Fläche und sehr viele Parkplätze,
die meistens leer stehen. Wir wollen ein Teilstück der Ungarnstraße zwischen
Schillerpark und Friedhof in eine Einbahnstraße in Ost-Richtung verengen und die
so freiwerdende, bisher als Parkplatz und Fahrspur genutzte Fläche als Platz für
Skater*innen, Scooter*innens und vor allem als Freiraum für junge Menschen
nutzen. Das wollen wir ermöglichen, indem wir dort einen Begegnungsraum schaffen
mit einem Skate-Park, legalen Grafitti-Wänden für urbane Künstler*innen,
Calisthenics-Geräte (Eigenkörpergewichtsübungen), Sitzgelegenheiten zum
Zusammentreffen und gemeinschaftlich genutzten Urban-Gardening-Flächen. An
beiden Enden der Zone wollen wir zusätzlich barrierearme Parkplätze ausweisen,
die am Schillerpark ohnehin noch fehlen.
Die aktuell unverhältnismäßig breite Straße mit Randparkstreifen auf der einen
und Querparkstreifen auf der anderen Seite, entspricht in ihrer Fläche einer
breiten vierspurigen Straße. Durch die direkt parallel verlaufende vierspurige
Seestraße – die Hauptverkehrsader der Gegend – ist diese große Verkehrsfläche
für den motorisierten Individualverkehr schlicht überflüssig, was auch in der
geringen Auslastung der Ungarnstraße spürbar wird. Lediglich die Nutzung in die
östliche Richtung ist durch die in der direkten Umgebung gelegene Feuerwache in
der Edinburger Straße im Sinne einer kurzen Einsatzstrecke weiterhin notwendig.
Daraus erschließt sich unsere Forderung nach einer Verschlankung in eine
Einbahnstraße in Ostrichtung.
Denn: Neue Flächen für junge Menschen werden in Mitte dringend benötigt. Nicht
erst seit der Pandemie mangelt es an Begegnungsorten, an denen junge Menschen
zusammenkommen können. Außer einer Graffitti-Wand im Moabiter ZK/U gibt es im
Bezirk Mitte kaum Orte für urbane Künstler*innen und Kreative. Die positiven
Erfahrungen vom Sport- und Workoutplatz am Zeppelinplatz oder dem Skatepark
Poststadion bestätigen den Bedarf für weitere Freizeitorte.
Die Ungarnstraße bietet dafür hervorragende Voraussetzungen. So ist sie durch
die nahgelegene U-Bahnstation gut angebunden und durch die Lage zwischen
Friedhof und Park gibt es keine direkten Anwohner*innen, auf die etwa wegen
einer Lärmbelastung rücksicht genommen werden müsste.
Die Umsetzung ist allgemein zunächst simpel und kostengünstig, da die Fläche
unaufwendig umgestaltet werden kann. Die zusätzlichen Baumaßnahmen beschränken
sich auf eine schützende Barriere zwischen der Jugendzone und dem Verkehr der
neuen Einbahnstraße, deren neue Beschilderung sowie aus EU- und
bundesfördermittel finanzierten Sport- und Freizeitanlagen.
Die Grüne Jugend Berlin Mitte möge daher folgende Maßnahmen zur Jugendförderung
in Berlin Mitte beschließen und in ausgearbeiteter Form bei Bündnis90/DIE GRÜNEN
Berlin Mitte einbringen.Wir fordern:
– die Prüfung einer schnellen und einfachen Umgestaltung der Ungarnstraße in
eine Einbahnstraße Richtung Osten und der Umgestaltung der so entstehenden
Flächen in einen barrierefrei zugänglichen Jugendfreizeitpark mit Grafitti-
Wänden, Skating-Parkour, Begegnungsräumen mit Sitzgelegenheiten, Fitness-Parkour
und Flächen für gemeinschaftliches Urban Gardening
– Eine Schützende Trennung zwischen Jugendfreizeitpark und Straßenverkehr
– In der weiteren Ideenfindung und Projektplanung sollen insbesondere die in der
Stadtplanung oft vernachlässigten Perspektiven von FINT*-Personen berücksichtigt
werden.
– Die Zone soll Nachts gut ausgeleuchtet sein, damit sich alle Menschen auch
Abends dort wohlfühlen können.
– Barrierearme Parkplätze an beiden Enden der Zone
– Eine Protected Bikelane auf der gesamten Ungarnstraße, um den Schulweg zur
Gottfried-Rhl-Grundschule und dem Kombibad Seestraße für Fahrradfahrende zu
sichern.
– weitere Flächen in Mitte für die Umgestaltung von Verkehrsflächen des
motorisierten Individualverkehrs in entsiegelte Flächen für Stadtnaturzentren zu
identifizieren und zu untersuchen.
Eine weitere Diskussion in der GJBM mit fachpolitischen Abgeordneten und
Initiativen wird hiermit beschlossen. Daraus folgende Ergebnisse sollen in einen
Antrag münden und durch die Fraktion Bündnis90/Die Grünen in der
Bezirksverordnetenversammlung Berlin Mitte eingebracht werden.
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