Februar 25, 2022

NEUE YOUNG URBAN ZONE FÜR DEN WEDDING – JETZT!



Veranstaltung: 1. MV 2022 der Grünen Jugend Berlin Mitte

Antragsteller*in: Robin, Kathi, Luca

Status: Beschlossen am 24.02.2022

Ganze 58 Prozent der Verkehrsflächen in der Hauptstadt sind für Autos 
reserviert, 19 Prozent davon für parkende Fahrzeuge. Dabei werden in Berlin 
gerade mal 28 Prozent der Wege mit dem Auto zurückgelegt.

Jugendplätze, Skateparks und Freiräume für junge Menschen im Wedding gibt es 
hingegen viel zu wenige. Die nächste öffentliche Wand für legale Graffiti-
Flächen, ein vor PKWs geschützter Ort zum Skaten mit Kanten (Curbs), Geländer 
(Rails) oder Skaterampen finden sich im Wedding und im Süden Reinickendorfs in 
kurzer Nähe so schnell keine.

In der Ungarnstraße gibt es einen Jugendsportclub und ein Fußballfeld. 
Gleichzeitig gibt es eine große versiegelte Fläche und sehr viele Parkplätze, 
die meistens leer stehen. Wir wollen ein Teilstück der Ungarnstraße zwischen 
Schillerpark und Friedhof in eine Einbahnstraße in Ost-Richtung verengen und die 
so freiwerdende, bisher als Parkplatz und Fahrspur genutzte Fläche als Platz für 
Skater*innen, Scooter*innens und vor allem als Freiraum für junge Menschen 
nutzen. Das wollen wir ermöglichen, indem wir dort einen Begegnungsraum schaffen 
mit einem Skate-Park, legalen Grafitti-Wänden für urbane Künstler*innen, 
Calisthenics-Geräte (Eigenkörpergewichtsübungen), Sitzgelegenheiten zum 
Zusammentreffen und gemeinschaftlich genutzten Urban-Gardening-Flächen. An 
beiden Enden der Zone wollen wir zusätzlich barrierearme Parkplätze ausweisen, 
die am Schillerpark ohnehin noch fehlen.

Die aktuell unverhältnismäßig breite Straße mit Randparkstreifen auf der einen 
und Querparkstreifen auf der anderen Seite, entspricht in ihrer Fläche einer 
breiten vierspurigen Straße. Durch die direkt parallel verlaufende vierspurige 
Seestraße – die Hauptverkehrsader der Gegend – ist diese große Verkehrsfläche 
für den motorisierten Individualverkehr schlicht überflüssig, was auch in der 
geringen Auslastung der Ungarnstraße spürbar wird. Lediglich die Nutzung in die 
östliche Richtung ist durch die in der direkten Umgebung gelegene Feuerwache in 
der Edinburger Straße im Sinne einer kurzen Einsatzstrecke weiterhin notwendig. 
Daraus erschließt sich unsere Forderung nach einer Verschlankung in eine 
Einbahnstraße in Ostrichtung.

Denn: Neue Flächen für junge Menschen werden in Mitte dringend benötigt. Nicht 
erst seit der Pandemie mangelt es an Begegnungsorten, an denen junge Menschen 
zusammenkommen können. Außer einer Graffitti-Wand im Moabiter ZK/U gibt es im 
Bezirk Mitte kaum Orte für urbane Künstler*innen und Kreative. Die positiven 
Erfahrungen vom Sport- und Workoutplatz am Zeppelinplatz oder dem Skatepark 
Poststadion bestätigen den Bedarf für weitere Freizeitorte.

Die Ungarnstraße bietet dafür hervorragende Voraussetzungen. So ist sie durch 
die nahgelegene U-Bahnstation gut angebunden und durch die Lage zwischen 
Friedhof und Park gibt es keine direkten Anwohner*innen, auf die etwa wegen 
einer Lärmbelastung rücksicht genommen werden müsste.

Die Umsetzung ist allgemein zunächst simpel und kostengünstig, da die Fläche 
unaufwendig umgestaltet werden kann. Die zusätzlichen Baumaßnahmen beschränken 
sich auf eine schützende Barriere zwischen der Jugendzone und dem Verkehr der 
neuen Einbahnstraße, deren neue Beschilderung sowie aus EU- und 
bundesfördermittel finanzierten Sport- und Freizeitanlagen.

Die Grüne Jugend Berlin Mitte möge daher folgende Maßnahmen zur Jugendförderung 
in Berlin Mitte beschließen und in ausgearbeiteter Form bei Bündnis90/DIE GRÜNEN 
Berlin Mitte einbringen.
Wir fordern:

– die Prüfung einer schnellen und einfachen Umgestaltung der Ungarnstraße in 
eine Einbahnstraße Richtung Osten und der Umgestaltung der so entstehenden 
Flächen in einen barrierefrei zugänglichen Jugendfreizeitpark mit Grafitti-
Wänden, Skating-Parkour, Begegnungsräumen mit Sitzgelegenheiten, Fitness-Parkour 
und Flächen für gemeinschaftliches Urban Gardening

– Eine Schützende Trennung zwischen Jugendfreizeitpark und Straßenverkehr

– In der weiteren Ideenfindung und Projektplanung sollen insbesondere die in der 
Stadtplanung oft vernachlässigten Perspektiven von FINT*-Personen berücksichtigt 
werden.

– Die Zone soll Nachts gut ausgeleuchtet sein, damit sich alle Menschen auch 
Abends dort wohlfühlen können.

– Barrierearme Parkplätze an beiden Enden der Zone

– Eine Protected Bikelane auf der gesamten Ungarnstraße, um den Schulweg zur 
Gottfried-Rhl-Grundschule und dem Kombibad Seestraße für Fahrradfahrende zu 
sichern.

– weitere Flächen in Mitte für die Umgestaltung von Verkehrsflächen des 
motorisierten Individualverkehrs in entsiegelte Flächen für Stadtnaturzentren zu 
identifizieren und zu untersuchen.

Eine weitere Diskussion in der GJBM mit fachpolitischen Abgeordneten und 
Initiativen wird hiermit beschlossen. Daraus folgende Ergebnisse sollen in einen 
Antrag münden und durch die Fraktion Bündnis90/Die Grünen in der 
Bezirksverordnetenversammlung Berlin Mitte eingebracht werden.



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